Hinunter
Hinunter,
[
1201-1202] ein Nebenwort, die Richtung
einer Bewegung von oben nach unten zu zu bezeichnen, so fern sie sich zugleich
von der redenden Person entfernet; im Gegensatze des herunter. Gehe zu ihm
hinunter, wenn der Redende oben ist. Lauf hinunter, bringe es hinunter. Wasser
hinunter gießen. Ich werde mit Leid hinunter fahren in die Grube, 1 Mos. 37,
34. Der Jüngling fiel hinunter vom dritten Göller, Apostelg. 20, 9. Du wirst
sie hinunter stoßen in die tiefe Gruben, Pf. 55, 24. Zuweilen auch mit der
vierten Endung des Hauptwortes. Er eilte den Berg hinunter. Führe ihn die
Treppe hinunter. Zuweilen, so wie herunter, auch nur überhaupt die Richtung
einer Bewegung von einem höhern Orte nach einem niedrigern, ohne Beziehung auf
die redende Person; besonders mit den Zeitwörtern essen, schlucken, schlingen,
trinken, bringen. Etwas hinunter schlucken. Ich kann es nicht hinunter bringen,
d. i. nicht hinunter schlucken; wo es im gemeinen Leben häufig in hinter
zusammen gezogen wird.
S. 2. Hinter. Im Oberdeutschen ist dafür auch unterhin
üblich. Er stürze plötzlich unterhin, Opitz. In die Keller unterhin will er
mich zum Weine führen, ebend.