2. Das Herz
2. Das Herz,
[
1145-1146] welches nur in der ersten und
vierten Endung des Singulars gebraucht wird, die Mäßigung der Furcht in
Gefahren und des Widerwillens in unangenehmen Vorfällen zu bezeichnen. Er hat
Herz wie ein Löwe. Er ist lauter Herz. Jemanden Herz machen, ihm ein Herz
einsprechen. Herz bekommen. Ein Herz fassen, sich muthig zu etwas entschließen.
Wer hat Herz? Komm her, wenn du Herz, oder wenn du das Herz hast. Der Feige! er
hat nicht das Herz, ganz ein Bösewicht zu seyn. Das Herz ist ihm entfallen, in
der niedern Sprechart, ist ihm in die Hosen gefallen, sitzt ihm in den Hosen.
S. auch Beherzt, Herzhaft und Herzhaftigkeit. Anm. Ob es
gleich sehr wohl angehet, Herz in dieser Bedeutung als eine bloße Figur des
vorigen anzusehen, zumahl da auch im Lat. Animus und im Deutschen Muth auf
ähnliche Art gebraucht werden; so ist es doch fast noch wahrscheinlicher, daß
es ein eigenes Wort für sich ist, welches mit dem vorigen nur zufälliger Weise
dem Klange nach überein kommt. Die mangelhafte Declination und der Mangel
dieser figürlichen Bedeutung in den verwandten Sprachen machen solches
glaublich. Es scheinet von dem Worte hart abzustammen, welches unter andern
auch kühn, tapfer, muthig bedeutete, und durch Veränderung des t in den
Zischlaut diesem Hauptworte den Ursprung gegeben haben kann.
S. Hart, die Anm. Das Franz. hardi und Hardiesse, das
Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , und das Pohln.
Hardose, Muth, (dagegen das Herz daselbst Sercze heißt) haben eine ähnliche
Abstammung.
S. auch Herzlich.