Hernach
Hernach,
[
1127-1128] ein beziehendes Nebenwort der
Zeit und der Ordnung, für nach diesem. 1) Der Zeit nach. Nicht lange hernach.
Ich habe es hernach erfahren. Gehen sie nur, ich will hernach schon kommen. Wie
wird es aber hernach gehen? Es geschah erst lange hernach, wo aber besser das
noch mehr relative darnach gesetzet wird. Wenn die Zeit durch ein Hauptwort
ausgedruckt wird, so stehet dasselbe in der vierten Endung vor dem Nebenworte.
Über 430 Jahr hernach, Gal. 3, 17. Acht Tage hernach ging er gar weg. 2) Der
Ordnung. Wie hernach gesagt werden soll. Erst trennte uns der Wohl- stand auf
Monathe, hernach der Zwist auf ewig, Dusch. Und die vorn gingen und die hernach
folgten, Marc. 11, 9. Anm. Schon bey dem Notker heranah, haranah, im Nieders.
hernaa, hernaast. Im gemeinen Leben pfleget man noch gern ein unnützes er
anzuhängen, hernacher. Auch hernachmahls, für hernach, fängt an in der edlen
Schreibart zu veralten. Wenn eure Kinder hernachmahls ihre Väter fragen werden,
Jos. 4, 6, 21. Der oberste Vergelter wirds hernachmahls gedenken, Sir. 3, 34.
Da ich hingehe, kannst du mir dießmahl nicht folgen, aber du wirst mir
hernachmahls folgen, Joh. 13, 36. Im Oberdeutschen sind für hernach auch
demnächst und hinnach üblich.
S. auch Nachher. [
1129-1130]