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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Heideläufer | | Der Heidelbeerkamm

Die Heidelbeere

Die Heidelbeere, [1065-1066] plur. die -n, die Beeren einer Pflanze, welche staudenartig wächset, und die schattigen Wälder liebt, und diese Pflanze selbst; Vaccinium L. Es gibt ihrer verschiedene Arten. 1) Die gemeine Heidelbeere, Vaccinium Myrtillus L. trägt schwarze Beeren, und heißt auch Schwarzbeere, Myrtenbeere, Blaubeere, Roßbeere, Staudelbeere, in Niedersachsen Bickbeere, Bickelbeere, Besinge, Kuhtäcken, in Baiern Aigelbeere, im Franz. Myrtille, Airelle, Raism des Bois; woraus zu erhellen scheinet, daß sie auch den Deutschen Nahmen Heidelbeere daher erhalten, weil sie in den Heiden, d. i. Tangelwäldern häufig wächset. 2) Die große Heidelbeere, Vaccinium uliginosum L. heißt an andern Orten Kosbeere; weil sie nur in Sümpfen wächset, auch Moorbeere, Moosbeere, Moosheidelbeere, Bruchbeere; weil sie den Kopf einnimmt, auch Trunkelbeere, Drumpelbeere, Rauschbeere; im Dänischen Böllebär, Böller, und im Nieders. Krackbeere und Ingelbeere. 3) Die rothe Heidelbeere, welche niedrig an der Erde wächset, Vaccinium Vitis Idaea L. ist in Obersachsen unter dem Nahmen der Preiselbeere am bekanntesten, S. dieses Wort. Sie wächset gleichfalls in den Heiden, d. i. schattigen Wäldern.
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