Der Heerschild
Der Heerschild,
[
1053-1054] des -es, plur. die -e, ein in
den neuern Zeiten gleichfalls ungangbar gewordenes Wort. 1) Ein Schild, so fern
man sich desselben ehedem im Kriege bedienete; in welchem Verstande es mit der
Sache selbst längst veraltet ist. 2) In dem Deutschen Staatsrechte bezeichnete
dieses Wort ehedem die Classe, die angeborne Würde der Ritterschaft, deren jede
Classe sich durch Schild oder Wapen von der andern unterschied. Es gab sieben
solcher Heerschilde oder Classen, wovon es in dem Schwabenspiegel Kap. 3 heißt:
Dis ist von den siben herschilten - Der Künig hebt (hat) den ersten herschilt,
Bischoeff und Aebt und die Aebtissin, die da gefürstet sint, die hebent alle
den andern herschilt. Die Layen fürsten den dritten. Die Frienherren den
vierden. Die Mitternfrien den fiunften. Dienstman den sechsten - Den sibenten
herschilt hebt ain ieglich man, der nyt aigen ist, und ain Ehkint ist. Man
glaubt, daß diese Eintheilung erst zu den Zeiten der Kreuzzüge aufgekommen;
allein da das Wort Arascild schon in einem ähnlichen Verstande in dem
Longobardischen Gesetze vor- kommt, so muß sie wohl älter seyn.
S. des du Fresne Glossar. v. Heereschild.
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1055-1056]