Häufen
Häufen,
[
1007-1008] verb. reg. act. in Haufen
bringen, d. i. mehrere Dinge in Haufen versammeln. 1) Eigentlich, sie auf und
über einander versammeln. Die Erde um ein Gewächs, um einen Baum häufen. Einen
Scheffel häufen. Ein gehäufter Scheffel. Und sie häuften sie (die Frösche,)
zusammen, hie einen Haufen und da einen Haufen, 2 Mos. 8, 14. Ein gehäufter
Berg, d. i. ein hoher, Ezech. 17, 22, ist im Hochdeutschen ungewöhnlich. 2) *
Sie neben einander versammeln. Werfet zu Zion ein Panier auf, hänfet euch und
säumet nicht. Jer. 4, 6. Sie werden kommen und sich zu den Gaben des Herren
häufen, Kap. 31, 12, d. i. sich versammeln; in welcher Bedeutung es doch im
Hochdeutschen veraltet ist, wo man es, 3) am häufigsten mit dem Nebenbegriffe
der Menge, der Vielheit gebraucht, viele Dinge einer Art hervor oder zusammen
bringen. Gott häuft alles Unglück über uns zusammen. Sünde mit Sünde,
Verbrechen mit Verbrechen häufen, d. i. die Sünden, die Verbrechen häufen,
viele Sünden und Verbrechen begehen. Sie häuften Schuld auf Schuld, Dusch. Geld
mit Geld häufen. Ingleichen als ein Reciprocum, sich häufen, zahlreicher
werden. Die Zuschauer häufen sich alle Augenblicke. Die Geschäfte haben sich
sehr gehäufet. Hier häufen sich die Begebenheiten. So auch die Häufung. Anm.
Bey dem Notker kehufen und gehufson, bey dem Ottfr. gihoufan, in Schlesien
heffen, im Nieders. hopen, höpen und hüpen.