Der Haß
Der Haß,
[
997-998] des -sses, plur. inus. ein
hoher Grad der Neigung, aus der Wegschaffung eines Dinges oder aus dem Übel
einer Person Vergnügen zu empfinden. Einen Haß auf jemanden werfen, wider ihn
fassen; anfangen ihn zu hassen. Einen Haß auf jemanden, oder wider ihn haben,
oder hägen. Seinen Haß an jemanden auslassen. Etwas aus Haß thun. Das erweckte
Haß. Jemandes Haß auf sich laden. Den Haß fahren lassen. Anm. Bey dem Ottfried
Haz. Die nördlichen Mundarten haben statt des Zischlautes ein t oder d, wie das
Nieders. Haat, das Angels. Hete, das Engl. Hate, das Dän. Had, das Schwed. Hat,
das Isländ. Hatr. das Goth. Hatiza, und das mittlere Lat. Atia, Eatia, wohin
auch mit Weglassung des Hauches das Lat. Odium, und mit dessen Verstärkung, das
Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , ein
eingewurzelter Zorn, ein Groll, und -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - , ich zürne; zu gehören scheinen. Der gemeinsten und immer noch
wahrscheinlichsten Meinung nach stammet es von heiß, Nieders. heet, Angels.
hat, und Hitze her, und da würde es ursprünglich eine jede heftige unangenehme
Gemüthsbewegung bedeutet haben, welches auch so wohl die Deutsche, als andere
Sprechen bestätigen. In den Monseeischen Glossen bedeutet hazon nacheifern,
aemulari, in Lipsii Glossen ist Hatego Nacheiferung, und Hatongo Zorn, im
Nieders. Hätskeit der Zorn, im Span. und Ital. Astio Ekel, Abscheu, im mittlern
Lat. Atya und Hatya Neid, und im Hebr. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - Schmerz, Neid, Mitleiden empfinden.
S. auch Haber, Häßlich, Gehässig und Verhaßt.