Das Hasenohr
Das Hasenohr,
[
993-994] des -es, plur. die -en,
Diminut. das Hasenöhrchen, Oberd. Hasenöhrlein, des -s, plur. ut nom. sing.
Eigentlich das Ohr eines Hasen. Figürlich, 1. bey den Buchdruckern,
S. Anführungszeichen und Gänseauge. 2. Ein Nahme
verschiedener Pflanzen, welche wegen der Ähnlichkeit einiger Theile derselben
mit den Ohren der Hasen, im Diminut. Hasenöhrchen oder Hasenöhrlein genannt
werden. 1) Einer Pflanze, welche auch Ochsenrippe genannt wird, und von welcher
es verschiedene Arten gibt; Bupleurum L. Besonders des steifen Hasenöhrchens,
Bupleurum rigidum L. welches in Thüringen sehr häufig an den Zäunen und in den
Weinbergen wächset. 2) Einer andern Pflanze, welche bey den ältern
Kräuterkennern Aegilops heißt, und in einigen Gegenden auch unter dem Nahmen
des Hasenbrotes und Hasengrases bekannt ist. 3) Einer Art Schwämme, welche bey
Gleditsch Boletus imbricatus, squamosus, et sessilis, tubulis minutissimis,
connexis, lobis fimbriatis, ramosofoliaceis, heißt, und gern auf den Eichbäumen
wächset, daher er auch Eichschwamm genannt wird. Es scheinet der Agaricus
quercinus L. zu seyn.