Der Häring
Der Häring,
[
973-974] des -es, plur. die -e, ein
Seefisch, welcher besonders in den Nordischen Gewässern in großer Menge
gefangen, und auf verschiedene Art zubereitet wird; Clupea Harengus L. Frischer
oder grüner Häring, so wie er aus dem Wasser kommt. Gesalzener oder
eingesalzener Häring, welcher auch nur Häring schlechthin genannt wird.
Geräucherte Häringe, welche auch Bücklinge, und in Nieders. Flickhäringe
heißen. Der volle Häring, welcher um Bartholomäi gefangen wird, da er noch voll
Milch und Rogen ist. Anm. Im Oberd. Haring, Nieders. Hering, im mittlern Lat.
Harenga, im Ital. Arenga, im Angels. Haering, im Engl. Herring, im Holländ.
Harink, im Franz. Hareng, im Böhm. Herynk. Weil dieser Fisch zu manchen Zeiten
in großen Heeren nach fremden Küsten wandert, so leiten Wachter und andere
dessen Nahmen von Heer her. Allein er scheinet vielmehr von dem Lat. Halec
abzustammen, weil der Übergang des l in v und umgekehrt, etwas sehr
gewöhnliches ist. Das n ist von nieselnden Mundarten eingeschaltet, und einige
Gegenden sprechen noch ohne n Härig. Das Lat. Halec wird von -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , Salz, hergeleitet, weil man diesen
Fisch sehr früh einzusalzen pflegte. Auf ähnliche Art heißt er im Dän. Sild,
und im Schwed. Sill, vermuthlich auch von Salz. Weil man in der ersten Sylbe
ein sehr deutliches ä hören lässet, so schreibet man auch dieses Wort richtiger
mit diesem Selbstlaute als mit einem e, welches sich im Hochdeutschen bloß auf
die unrichtige Ableitung von Heer gründet.