Der Hänfling
Der Hänfling,
[
961-962] des -es, plur. die -e, ein
Gesangvogel mit einem sehr kurzen kegelförmigen Schnabel und sehr kurzen Füßen,
welcher sich am liebsten in den Flachs- und Hanffeldern antreffen lässet, daher
er auch Flachsfink, Hanffink, und wegen seines Fluges, welcher schußweise
geschiehet., im Oberd. auch Schösserlein, Schößlein hießet; Linaria Klein. Der
graue Hänfling, Motacilla modularis L. wird auch nur Hänfling schlechthin,
ingleichen Steinhänfling und Grauhänfling genannt. Der Hänfling mit der rothen
Brust heißt auch Bluthänfling, Rothhänfling und Krauthänfling. Eine andere Art
mit einer rothen Platte, Fringilla flammea L. ist unter dem Nahmen des
Schwarzbärtchens, des Zitscherleins, des Meerzeischens, des Ziserinchens, in
Preußen oder der Tschetzke bekannt. Der mit der gelben Kehle führet den Nahmen
des Quittenhänflinges, oder Quitters. Anm. Im Nieders. heißt dieser Vogel
Hemplünke, von Lüne, Lünink, Lüke, ein Sperling, woraus zu erhellen scheinet,
daß die letzte Hälfte des Hochdeutschen Nahmens aus eben diesem Worte
entstanden;
S. -Ling. Im Dän. und Norweg. wird er Jrisk, und der
graue Hänfling Graairisk genannt. [
963-964]