Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Hamm | | 2. Die Hamme

1. Der Hamme

1. Der Hamme, [937-938] des -n, plur. die -n, ein nur in einigen Gegenden bekanntes Wort, welches bald den Kniebug, bald die Füße eines Thieres, bald auch die Keule eines geschlachteten Thieres bedeutet. Im Oberdeutschen ist Hamme der Fuß eines geschlachteten Schweines. Bey den Jägern wird die Hinterkeule des Roth- und Rehwildbretes Hamm oder Hammel, von einer Sau aber Hammer genannt. In andern Gegenden ist Hamme ein Schinken. Daher das Hammenbein daselbst das Schinkenbein ist. Anm. Im Angels. und Engl. Ham. Wachter leitet es von - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , biegen, ab. Mit mehrerer Wahrscheinlichkeit rechnet Frisch es zu dem Ital. Gamba und Franz. Jambe, Jambon, der Schenkel. Da die Hinterkeule eines geschlachteten Thieres, wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem Schlägel oder einer Keule, auch ein Schlägel, eine Keule genannt wird, so stehet es dahin, ob zwischen diesem Hamm oder Hamme, und Hammer nicht eine ähnliche Verwandtschaft Statt findet. Da aber im Holländischen Hamme, und im Nieders. Hamel, ein jedes abgeschnittenes Stück bedeutet, so scheinet das alte Zeitwort hammen die nächsten Ansprüche auf dieses Wort zu haben. S. 2. Hammel, Anm.
Der Hamm | | 2. Die Hamme