Die Häkse
Die Häkse,
[
909-910] plur. die -n, der Kniebug an
den größern Thieren, besonders an den Hinterfüßen derselben. In weiterer
Bedeutung der ganze untere sehnige Theil des Fußes der größern Thiere, und im
gemeinen Leben Niedersachsens auch wohl der Menschen. Im Oberd. Haxe, Hachse,
Hächse, im Nieders. Hesse, im Osnabrück. und Pomm. Hespe; bey einigen
Hochdeutschen auch wohl Häxe, Hexe, Hechse. An den Schöpps- und Kalbskeulen
wird dieses Bein wegen einige Ähnlichkeit auch die Flegelkappe, ingleichen das
Mägdebein genannt, weil man es den Mägden zu geben pfleget. Es gehöret zu dem
Worte Hacke und drucket wie dieses die Ähnlichkeit dieses Buges mit einem Haken
aus. Ihre hält das gleich bedeutende Schwed. Hasnar für ein von Hah, die Hacke,
Ferse, und Sino, Sehne, zusammen gesetztes Wort. In der Monseeischen Glosse
kommt aus 2 Kön. 8, 4 subnervavit vor, welches daselbst hasneta übersetzt wird.
Schilter hält es für einen Fehler und will abasnita lesen; allein es bedarf
dieser Verbesserung nicht, weil hasneta zu unserm Worte gehöret, und die Häksen
abschneiden bedeutet. Frisch führet aus einer handschriftlichen
Bibel-Übersetzung in der königl. Bibl. zu Berlin aus Josua 11 die Stelle an:
Ihre Rosse sollt du enthehsenen, welches eben das ist.