Der Häckerling
Der Häckerling,
[
883-884] des -es, plur. inus. ein
Collectivum, klein geschnittenes Stroh zu bezeichnen, besonders so fern es zum
Futter für die Pferde und das Rindvieh bestimmt ist. Stroh zu Häckerling
schneiden. Häckerling schneiden. Die Pferde zum Häckerlinge gewöhnen. Einer
Braut Häckerling streuen, eine unter dem Pöbel übliche Gewohnheit, den Tag vor
der Hochzeit vor der Hausthüre einer Braut, deren Keuschheit man für verdächtig
hält, zum Schimpfe Häckerling zu streuen. Anm. Im Oberdeutschen wird es auch im
Plural allein gebraucht, die Häckerlinge. Es stammet von Hacken her, entweder
so fern es ehedem auch schneiden bedeutet hat, oder so fern man ehedem den
Häckerling nicht zu schneiden, sondern zu hacken pflegte. Es wird daher billig
mit einem ä geschrieben. Im Hochdeutschen ist dafür auch Häcksel, Nieders.
Hackels, im Oberdeutschen aber Häcker üblich.