Gutwillig
Gutwillig,
[
861-862] -er, -ste, adj. et adv. 1) Für
freywillig. Etwas gutwillig thun, im Gegensatze dessen, was aus Zwange
geschiehet. Im Oberdeutschen werden auch die Freywilligen im Kriege Gutwillige
genannt. 2) Aus Gutmüthigkeit bereit zu thun, was andere wollen, bereit, andern
zu Willen zu seyn. Ein gutwilliger Mensch. Sehr gutwillig seyn. Ein gutwilliger
Narr, der aus Einfalt, oder zu seinem Schaden gutwillig ist. 3) + Geneigt und
bereit, andern Gutes zu thun, ihr Bestes zu befördern, für gütig, gutthätig;
eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, in welcher schon Kero kuotwillig
gebraucht. Und dankten ihnen darum, und bathen sie, sie wollten weiter gegen
ihre Leute so gutwillig seyn, 2 Macc. 2, 31. In den Unterschriften kommt es
noch zuweilen in dieser Bedeutung vor. So unterschreibt sich der Kaiser an
Könige gutwilliger Bruder, an Reichsfürsten in Handschreiben gutwilliger Oheim,
an geistliche Fürsten aber, welche nicht von Geburt Fürsten sind, nur
gutwilliger. [
863-864]