Die Gurgel
Die Gurgel,
[
847-848] plur. die -n, die Speiseröhre,
der Schlund, und die äußere Gegend vorn am Halse unter dem Kinne, wo sie
lieget; im gemeinen Leben auch die Drossel, das Liecht. Einem Thiere die Gurgel
abschneiden. Durch die Gurgel reden. Jemanden das Messer an die Gurgel setzen,
ihm nach der Gurgel greifen. Sein Vermögen durch die Gurgel jagen, in den
niedrigen Sprecharten, es verprassen. Figürlich wird an einem Druckwerke
diejenige krumme Röhre, welche den Stiefel mit der Steigeröhre verbindet, die
Gurgel genannt. In den Zusammensetzungen Kriegsgurgel, Saufgurgel, Spielgurgel,
Mordgurgel wird es im gemeinen Leben im verächtlichen Verstande auch von einer
Person gebraucht, wo es zugleich den Begriff einer heftigen ungeordneten
Begierde bey sich führet. Anm. Bey dem Raban Maurus Querca oder Guerca, im Dän.
gleichfalls Gurgel, im Engl. Gargle, Gurgle, Gorge, im Franz. Gargouille,
Gorge, im Ital. Gorga, im mittlern Lat. Gargalia, Gorgia, im Schwed. Qwarka, im
Isländ. Kuerkur, im Finnländ. Curcku, im Hebr. -
hier nichtlateinischer
Text, siehe Image - . Es ahmet ohne Zweifel den Schall nach, den das
Gurgeln verursacht, da denn die Endung -el oder -er ohne Zweifel die Bedeu-
tung eines Werkzeuges hat. Das Lat. Gurges, ein Strudel, hat eine ähnliche
Abstammung. [
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