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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Das Griffbret | | Die Griffelbeere

Der Griffel

Der Griffel, [801-802] des -s, plur. ut nom. sing. ein Werkzeug, dessen man sich ehedem bedienete, auf die mit Wachs überzogenen Tafeln zu schreiben. Ingleichen ein längliches Stückchen Schiefer auf Schiefertafeln zu schreiben; Nieders. Rekensticke, Leidensticke. Figürlich führet auch diesen Nahmen ein spitziges Hölzchen oder ein Draht, womit die Kinder in den Leseschulen die Buchstaben zeigen. Ingleichen in der Kräuterwissenschaft der Neuern, der mittelste Theil des Staubweges, Stylus L. Anm. Im Angels. Graef, im Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - . Es gehöret nicht zu Griff, sondern zu dem veralteten graben, schreiben, - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , Engl. to grave, S. Graben und Schreiben. Die Endung -el deutet hier, wie in andern Fällen, ein Werkzeug an. Im Tatian wird der Griffel ein Scribsachs, ein Schreibmesser, genannt.
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