Die Granne
Die Granne,
[
775-776] plur. die -n, im gemeinen
Leben Ober- und Niederdeutschlandes, eine Benennung einer jeden zarten
biegsamen Spitze, dergleichen die langen scharfen Spitzen an den Fruchtähren,
besonders an den Gerstenähren, welche in andern Gegenden Acheln und Gracheln
heißen, (
S. Agen,) die steifen Haare auf dem Rücken der Schweine,
die Borsten, ingleichen die steifen Haare, welche die Katzen und andere Thiere
an dem Maule haben, die Tangeln oder Nadeln des Tangelholzes u. s. f. sind.
Daher das Ital. Granata, ein Kehrbesen, noch mehr aber das im Hochdeutschen
veraltete Gran, ein Knebelbart, Nieders. Graan, Graanken, im mittlern Lat.
Granus, Greno, Grenno, Crino, Schwed. Gran, das Wallisische Crann, die
Augenbraunen, ja das Latein. Crinis, das Haar, selbst.