Der Göpel
Der Göpel,
[
753-754] des -s, plur. ut nom. sing.
ein im Bergbaue übliches Wort, dasjenige senkrecht stehende Hebezeug zu
bezeichnen, wodurch Erz und andere Dinge aus den Gruben gezogen werden. Der
Pferdezöpel, welcher von Pferden umgedrehet wird, zum Unterschiede von den
Wasser- und Windgöpeln, welche von dem Wasser und von dem Winde in Bewegung
gesetzet werden. In engerer Bedeutung, ein solches Hebezeug, welches von
Pferden getrieben wird, ein Treiber; da denn in weiterer Bedeutung oft eine
jede Wasserkunst, welche von Pferden in Bewegung gesetzet wird, ein Göpel oder
eine Göpelkunst heißt. Auch das über einem solchen Göpel aufgeführte runde,
oben spitzig zugehende Gebäude ist unter dem Nahmen eines Göpels bekannt. Anm.
Man könnte die spitzige Beschaffenheit dieses Gebäudes als den Hauptbegriff in
diesem Worte ansehen, da es denn nur eine harte Aussprache der Wörter Giebel
und Gipfel seyn würde. Allein es scheinet mit mehrern Rechte zu dem Zeitworte
heben zu gehören, welches im Wendischen gibam lautet, und durch eine harte
Aussprache aus Hebel verderbt zu seyn, obgleich das g anstatt des h auch in
andern Fällen nicht selten ist, siehe Giebe und Geyen.