Das Gold
Das Gold,
[
743-744] des -es, plur. inus. das
reinste, schwerste, kostbarste und feuerbeständigste Metall, welches gelb von
Farbe ist, und von Alters her zum Maßstabe des Werthes der Dinge angenommen
worden. Gediegenes, oder gewaschenes Gold, im Gegensatze des vererzten.
Gemünztes, ungemünztes Gold. In Gold arbeiten, allerley Geräth aus Gold
verfertigen. In Gold einfassen. Mit Gold überziehen. Gesponnenes Gold, Faden,
welche mit einem zarten geplätteten und vergoldeten Drahte umsponnen sind.
Geschlagenes Gold, zu zarten Blättern geschlagenes Gold. Bruniertes Gold,
dasjenige Gold, welches über eine glatte Fläche gestrichen und mit dem
Brunirstahle poliret wird. Mattes Gold, welches unter dem brunirten geleget
wird. Mosaisches Gold, das über Stuckaturarbeit in Blättern aufgetragene Gold,
welches an gewissen Stellen mit Braun schattieret wird. Gold machen, andere
Metalle oder Mineralien in Gold zu verwandeln suchen. Es ist nicht alles Gold
was gleißet.
S. 1 Gleißen. Gold waschen, die in dem Flußsande
befindlichen Goldkörner sammeln,
S. Goldwäsche. Figürlich auch gemünztes Gold. Hundert
Thaler in Gold, gemeiniglich in Golde. Eine Summe in Golde bezahlen, besser in
Gold. In Schleswig hält eine Hufe Landes sechs Mark Goldes, vermuthlich, weil
sie ehedem so viel galt. Sie ist eine Frau, die nicht mit Golde (mit Gold) zu
bezahlen ist. Ingleichen goldene Gefäße. Du sollst bey mir wohnen und aus Gold
trinken, Geßn. Wie auch die glänzende Goldfarbe in der höhern Schreibart. Des
Würmchens Flügel sind grünliches Gold, Geßn. Im Oberdeutschen gebraucht man es
auch von dem Goldglanze der untergehenden Sonne. Die Sonne geht zu Golde,
Tschudi, geht unter. Anm. Bey dem Kero Cold, bey dem Ottfried Gold, bey dem
Willeram Guold, im Holländ. Gout, im Angels. und Engl. Gold, im Dän. Guld, im
Schwed Gull, beydem Ulphilas Gulths, bey den Krimmischen Tartarn Goltz, im
Pohln. Zloto. Entweder von gelb, Nieders. geel, Pohlnisch zloty, oder auch mit
Geld von gelten, weil man schon von den ältesten Zeiten den Werth der Dinge
darnach bestimmt und diese damit gegolten, d. i. bezahlet hat. So
ungebräuchlich der Plural dieses Wortes im gemeinen Leben ist er in den
Bergwerken, wo man von mehrern Arten und Quantitäten des Goldes oder der
Golderze die Golde, die Gölder oder Golder sagt. Ja in dem Reichsabschiede
unter dem Kaiser Maximilian von 1476 werden die Goldbergwerke im Plural
gleichfalls Golder genannt.
S. auch Gulden und Gülden.