Der Gleißner
Der Gleißner,
[
719-720] des -s, plur. ut nom. sing.
Fämin. die Gleißnerinn, plur. die -en, überhaupt eine jede Person, welche von
außen anders zu scheinen sucht, als es ihrer Gemühtsfassung gemäß ist, und in
engerer und gewöhnlicher Bedeutung, welche einen bessern Schein des Verhaltens
zu haben sucht, als die innere Beschaffenheit es verstattet; ein Wort, welches
in dem gemeinen Sprachgebrauche selten wird, und nur noch zuweilen für Heuchler
in der höhern und dichterischen Schreibart vorkommt.
Doch läßt der Gleißner bald sein Hohngelächter schallen, Wenn
sein Altar versinkt, und seine Götzen fallen, Haged.
S. 2 Gleißen. [
719-720]