Die Glätte
Die Glätte,
[
699-700] plur. inus. außer in der
zweyten Bedeutung von mehrern Arten, plur. die -n. 1) Die Eigenschaft eines
Körpers, da derselbe glatt, d. i. ohne alle fühlbare Ungleichheiten und
Erhabenheiten ist; im gemeinen Leben die Glattigkeit, Glattheit. Die Glätte des
Eises, des Spiegels u. s. f. 2) Ein glatter Körper. Besonders ist unter diesem
Nahmen die glasartige Schlacke des Bleyes bekannt, entweder weil sie wirklich
glatt und fettig anzufühlen ist, oder auch wegen ihres Glanzes, da denn das
Wort hier noch seine ursprüngliche Bedeutung haben und Glanz bedeuten würde.
Die Glätte frischen, im Hüttenbaue, sie wieder zu Bley reduciren,
S. Glättfrischen. Die gelbe Glätte ist unter dem Nahmen
der Goldglätte, die weiße aber der Silberglätte bekannt, weil erstere den Glanz
des Goldes, die letztere aber des Silbers hat. Im gemeinen Leben lautet dieses
Wort gemeiniglich Glöth, Glöthe, wodurch Frisch verleitet worden, es von Loth,
Bley, abzuleiten, als wenn es aus Gelöthe zusammen gezogen wäre. Im Schwed.
heißt die Glätte Glitt, im Franz. Glette, im Böhm. Glet.