Die Gilbe
Die Gilbe,
[
689-690] plur. die -n, von dem Worte
gelb, welches ehedem auch nur gilb lautete, im gemeinen Leben. 1. Die gelbe
Farbe eines Körpers; ohne Plural. Die Gilbe des Saffrans, des Lehmes. 2. Ein
gelber Körper, ein Körper, welcher eine gelbe Farbe hat, besonders in
verschiedenen einzelnen Fällen. 1) Im Bergbaue und der Mineralogie, eine
gewisse gelbe Erde, welche in mehrern Erd- und Steinarten angetroffen wird, und
eigentlich eine Eisenerde von verwitterten Kiesen ist. 2) In andern Gegenden
ist die Gilbe eine silberhaltige gelbe Bergart, welche mit gewachsenem Silber
angeschmauchet ist, in reichen Gängen bricht, aber unflüssig und im Feuer
schwer zu behandeln ist. In allen diesen Fällen ist der Plural nur von mehrern
Arten oder Quantitäten üblich.
S. auch Gilft, welches nur eine verderbte Aussprache
dieses Wortes ist. Im Böhm. ist. Gil Thon oder Letten. 3. Ein Körper, mit
welchem man andere Körper gelb färbet; in welcher Bedeutung so wohl der Genster
oder Färberpfriemen, Genista tinctoria L. als auch die Färberscharte, Serratula
tinctoria L. im gemeinen Leben Gilbe, Gilve, Gilbblume, Gilbkraut, Gilbenkraut,
Gilbenblume u. s. f. genannt werden.
S. das folgende Zeitwort.