Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Gichtboden | | Die Gichtbrücke

Gichtbrüchig

Gichtbrüchig, [679-680] adj. et adv. ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, einen Menschen zu bezeichnen, dem von der Gicht, d. i. dem Schlage, alle Glieder gleichsam gebrochen, oder gelähmet worden: Paralyticus. Es kommt noch mehrmahls in Luthers Deutscher Bibel vor. Ulphilas braucht dafür uslitha, gleichsam entgliedert, Notker keuchtigot, gleichsam gegichtet, gegichtiget, Tatians Übersetzer lam und bettisiohh, eine alte Deutsche Bibel von 1462 litsüchtig. Das Hauptwort Gichtbruch kommt noch bey dem Golius vor, diejenige Art des Schlagflusses zu bezeichnen, der ein oder mehrere Glieder lähmet. in dem 1523 zu Basel nachgedruckten neuen Testamente Lutheri wird gichtbrüchig als ein fremdes Wort durch gichtsüchtig erkläret.
Der Gichtboden | | Die Gichtbrücke