Die Gesundheit
Die Gesundheit,
[
641-642] plur. die -en. 1) Der Zustand,
da man gesund ist, d. i. da der Leib und dessen Glieder zu ihren Verrichtungen
geschickt sind, so wohl in der eigentlichen, als ersten figürlichen Bedeutung;
ohne Plural. Bey guter Gesundheit seyn. Die Gesundheit verlieren. Wieder zu
seiner Gesundheit gelangen. Einem Kranken wieder zu seiner Gesundheit
verhelfen. Seiner Gesundheit pflegen, dieselbe auf alle mögliche Art zu
erhalten suchen. Eines Gesundheit trinken, auf seine Gesundheit trinken, d. i.
ihm beym Trunke Gesundheit anwünschen. Auch die Eigenschaft eines Dinges, da es
zu Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit geschickt ist. Die
Gesundheit eines Ortes, der Luft eines Ortes, des Wassers. Von Arzeneyen ist es
in diesem Verstande nicht üblich. In der edlen Schreibart auch Zeichen der
Gesundheit. Die blühende Gesundheit auf seiner Wange, die blühende, gesunde
Farbe. Ingleichen der natürliche unverdorbene Zustand eines Dinges. Die
Gesundheit des Holzes, des Fleisches u. s. f. 2) Die Anwünschung der Gesundheit
beym Trunke, und in weiterer Bedeutung, jede Formel, deren man sich beym
Trinken oder im Zutrinken bedienet. Eine Gesundheit ausbringen, sie den Gästen
zutrinken. Die Gesundheit gehen herum. Anm. Bey dem Ottfried ther Gesunti, in
einigen Oberdeutschen Gegenden noch der Gesundt, im Niedersächs. nur Sundt,
Sunde.