Das Gestirn
Das Gestirn,
[
637-638] des -es, plur. die -e. 1) Ein
Stern, wo ge die bloße müßige Verlängerungssylbe ist, mit welcher doch dieses
Wort, obgleich nicht auf die beste Art, auch im Hochdeutschen vorkommt,
besonders in der edlern und höhern Schreibart. Die Sonne ist das schonste
Gestirn. 2) Als ein Collectivum, theils alle Sterne, oder doch Sterne überhaupt
zu bezeichnen; ohne Plural. Das Gestirn hau seinen gewissen Lauf, Ps. 74, 16.
Das Gestirn betrachten. Sich auf das Gestirn verstehen. Etwas aus dem Gestirne
urtheilen. Findet man in diesen und andern R. A. den Plural, so stehet er in
der vorigen Bedeutung für Sterne. Theils ein Sternbild, d. i. mehrere Sterne,
welche man sich um der Deutlichkeit willen unter einem gewissen Bilde
vorstellet; mit dem Plural. Das Gestirn des Wassermannes, der Fische. Anm.
Schon bey dem Rusdepert im 9ten Jahrh. Kestirn. Bey dem Ottfried sind Gestirri
Sterne.
S. Stern.