Das Gestell
Das Gestell,
[
635-636] des -es, plur. die -e,
Diminut. das Gestellchen, von dem Zeitworte stellen. 1) Dasjenige, was aus
zusammen gestellten und mit einander verbundenen Theilen bestehet, doch nur in
einigen einzelnen Fällen; besonders wenn es dazu dienet, andere Dinge darauf zu
stellen, ein Fußgestell. Dergleichen ist das Gestell in einem Garten, die
Blumentöpfe darauf zu stellen, die Gestelle in einem Keller, das Gestell bey
den Bierbrauern, den Meisch in den Bottich darauf zu tragen u. s. f. Das
Gestell eines Wagens oder einer Kutsche, der untere Theil, worauf der obere
ruhet. Das Gestell eines Tisches, eine mit Querriegeln verbundene Art von
Füßen, worauf das Tischblatt ruhet u. s. f. Bey den Jägern werden die Füße der
Raubvögel auf eine etwas uneigentlichere Art das Gestell genannt.
S. Gestände. 2) Was zusammen, oder um einen andern
Körper gestellet wird; gleichfalls nur in einigen einzelnen Fällen. Dergleichen
ist das Gestell bey den Riemern, d. i. dasjenige Riemenzeug, welches um die
Ohren, Backen und Kehle des Pferdes gehet, und mit zum Zaum gehöret, das
Hauptgestell; das Gestell eines Salzbrunnens, die Einfassung desselben über der
Erde; das Gestell der Fischer, aufgestellte Reusen, Netze u. s. f. Anm. Schon
bey dem Ottfried wird Gistelli von structura gebraucht. Im Oberdeutschen
bedeutet das Gestell auch die Stellung. Aus seinem Gestelle kommen.
S. das folgende. [
637-638]