Das Geschmeiß
Das Geschmeiß,
[
615-616] des -es, plur. inus. oder die
Geschmeiße, sing. inus. von dem Zeitworte schmeißen, so fern es cacare
bedeutet, was geschmissen oder durch den Hintern ausgeworfen wird. 1)
Eigentlich, in welcher Bedeutung die Jäger den Koth der Raubvögel das Geschmeiß
zu nennen pflegen. Im gemeinen Leben pflegt man auch die Eyer der Fliegen,
Schmetterlinge und anderer fliegenden Insecten das Geschmeiß zu nennen, weil
der große Haufe sie für den Koth dieser Thiere hält, daher denn, 2) figürlich
auch die Insecten, besonders die von den mit Flügeln versehenen Arten derselben
herkommen, diesen Nahmen führen. Geschmeiße, wißt ihr wer ich bin? sagt der Bär
beym Hagedorn zur Raupe. Was die Raupen lassen, das fressen die Heuschrecken,
und was die Heuschrecken lassen, das fressen die Kefer, und was die Kefer
lassen, das frisset das Geschmeiß, Joel 1, 4; Kap. 2, 25. Nach einer noch
weitern Figur, 3) schlechtes und liederliches Gesindel, im verächtlichen
Verstande. Mit allerley Geschmeiße umgeben. Diebsgeschmeiß, Lumpengeschmeiß.
S. Schmeißen.