Das Gerülle
Das Gerülle,
[
597-598] des -s, plur. inus. überhaupt
ein Haufen lockerer Dinge, welche theils als ein Abgang von andern Dingen
abrollen, theils diesen einiger Maßen gleichen. So wird der Abgang von den
Garben in den Scheuern in Meißen das Gerülle genannt. In den Eislebischen
Fundgruben führet diesen Nahmen ein lockeres Gebirge, welches immer nachfällt,
und in dem Meißnischen Erzgebirge gerölliges Gestein, ingleichen Kollert
genannt wird. In einem figürlichen Verstande macht das Erz im Bergbaue ein
Gerülle, wenn viele Gänge zusammen und unter einander fallen, so daß man ihr
Streichen und ihre Sahlbänder nicht von einander unterscheiden kann; welches
aus der dem gemeinen Manne so natürlichen Neigung zu reimen, auch wohl ein
Gerülle und Gebrülle genannt wird. Eine Menge unnützen Hausgeräthes heißt
zuweilen auch Gerülle.
S. Gerümpel. Das Stammwort ist Rollen.
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599-600]