Der Genuß
Der Genuß,
[
571-572] des -sses, plur. inus. von dem
Zeitworte genießen, der Zustand, da man eine Sache genießet. 1. Überhaupt. 1)
Der Zustand, da man eine Sache mit Anmuth empfindet. Der Genuß der Freude, der
Ruhe, der Glückseligkeit seines Zustandes. Die Seligkeit des Menschen bestehet
in dem Genusse Gottes und seiner Vollkommenheiten, in der anschauenden
Erkenntniß des Guten in Gott. Das Angenehme hört immer durch den allzu langen
Genuß auf, angenehm zu seyn. 2) In weiterer Bedeutung, der Zustand, da man an
den guten Folgen einer Sache Theil nimmt. Den Genuß der Zinsen eines Capitales
haben. Ich habe von dem Gute weiter nichts als den Genuß, das Recht, den
jährlichen Ertrag zu genießen. Der Genuß einer Wohlthat. 2. Besonders. 1) Der
Geruch; doch nur bey den Jägern. Der Genuß der Fährte. 2) Der Genuß einer
Speise, eines Trankes, wenn man sie zu sich nimmt. Der Genuß des heiligen
Abendmahles. Den Hunden den Genuß geben, bey den Jägern,
S. Genieß, wo auch wohl der Antheil von dem Wilde selbst
diesen Nahmen führet. In einer andern Bedeutung ist bey den Jägern der Genuß
der Magen des Wildbretes, welcher auch Panzer, Panz, Wanst und Weidsack genannt
wird; weil er das Behältniß der genossenen Speise ist.
S. Genieß und Genießen. [
573-574]