Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Das Gemengsel | | Gemessen

Das Gemerk

Das Gemerk, [553-554] des -es, plur. die -e. 1) Ein Merkmahl, Kennzeichen, in verschiedenen Fällen des gemeinen Lebens. Ein Gemerk aus etwas nehmen, daraus erkennen, im Oberdeutschen. Aus gewissen Gemerken urtheilen. Bey den Jägern wird das vergossene Blut eines jeden angeschossenen Thieres das Gemerk genannt, weil der Jäger daraus den Weg erkennt, den es aus seiner Flucht genommen hat. Der Hirsch gibt Gemerk, wenn er schweißet. Im Bergbaue ist das Gemerk das Zeichen, welches der Bergmeister, der Markscheider, oder der Geschworne in das Gestein hauet, und auch die Stufe genannt wird. Das Gemerk schlagen, ein solches Zeichen in das Gestein hauen. An manchen Orten wird auch die Gränze oder Mark das Gemerk genannt, bey dem Notker Gemerch, und an andern führen diesen Nahmen die Merkzeichen, welche man unter die Mark- oder Gränzsteine zu legen pfleget. 2) Die Kraft zu merken oder zu behalten, das Gedächtniß; doch nur im gemeinen Leben. Ein schlechtes, ein gutes Gemerk haben.
Daß der Sinn es redlich meine, haben wir nur ein Gemerke, Logau.
3) Bey den Meisterfängern zu Nürnberg ist es ein mit Vorhängen verhängtes Pult, an welchem die Merker oder Vorsteher der Zunft sitzen. S. Merken.
Das Gemengsel | | Gemessen