Die Gegend
Die Gegend,
[
481-482] plur. die -en. 1) Ein
beträchtlicher Theil der Erdfläche von unbestimmter Größe. Die Gegend um die
Stadt. In dieser Gegend halten sich wilde Thiere auf. Das Gut liegt in einer
fruchtbaren Gegend. Die Gegend um die Donau. Die Gegend an der See. O, wie
reißt das Entzücken mich hin, wenn ich vom hohen Hügel die weit ausgebreitete
Gegend übersehe! Geßn. In weiterer Bedeutung oft auch ein jeder Theil eines
Raumes. In der vornehmsten Gegend der Stadt wohnen. Das Buch liegt in dieser
Gegend, nehmlich des Tisches. 2) In der Astronomie und Geographie, derjenige
Punct in der Fläche der Himmelskugel, worin sich die gerade Linie endiget,
welche in Gedanken aus dem Auge mit dem Horizonte parallel gezogen wird; die
Himmelsgegend, Weltgegend. In diesem Verstande hat man vier Hauptgegenden
angenommen, Morgen, Abend, Mittag und Mitternacht, und 28 Nebengegenden. Aus
welcher Gegend kommt der Wind? Anm. Dieses Wort lautet im Oberdeutschen, wo es
im Schwabenspiegel zuerst vorzukommen scheinet, nur Gegne, Gegene, im Nieders.
Jegen, und im Dän. Ege, welches letzter zu Ecke zu gehören scheinet. Es stammet
von dem Vorworte gegen ab, und bezeichnet eigentlich den Theil der Erdfläche,
welcher gegen uns oder einen andern bestimmten Körper, d. i. vor demselben,
lieget. [
483-484]