Gefallen
Gefallen,
[
471-472] verb. irreg. neutr. (
S. Fallen,) welches das Hülfswort haben erfordert, als
gut, den Umständen gemäß empfunden werden, diese Empfindung, welche ein
geringerer Grad des Vergnügens ist, erwecken. Es gefällt ihm hier sehr wohl.
Der Aufenthalt an diesem Orte gefällt mir sehr. Das will mir nicht gefallen.
Das hat mir an ihm nicht gefallen wollen. Diese Aufführung gefallt mir gar
nicht von ihnen, Gell. Wer weiß auch, ob ich ihm gefalle, ebend. Der Endzweck
der schönen Künste ist, zu gefallen. Wenige Leute haben die Gabe, in einem
langen Umgange zu gefallen. Von Person hat sie mir gefallen. Wir nennen alle
Gegenstände schön, die der Einbildungskraft oder dem Verstande unmittelbar
gefallen, Sulz. Das kleine Mädchen, das zu gefallen sucht, folgt einem
natürlichen Triebe, den man nicht genug ausbilden kann.
Schön, edel, mild, zu stolz durch Künste zu gefallen, Und doch
von Hochmuth fern gefällt der Jüngling allen, Weiße.
Sich etwas gefallen lassen, seinen Beyfall dazu geben, sich
demselben nicht widersetzen. Ich lasse mir alles gefallen. Ich lasse mir die
Wahl meines Mündels sehr wohl gefallen, Gell. Ich bitte, daß sie sich es bey
uns gefallen lassen, daß sie mit Beyfall, mit Zufriedenheit bey uns verharren.
Also wollen sie sich gefallen lassen und noch ein Jahr bey uns bleiben? Wie es
ihnen gefällt, gut dünkt. Kommen sie, wenn es ihnen gefällt. Nun das gefällt
mir! ein ironischer Ausdruck einer mit Unwillen begleiteten Verwunderung. Anm.
Bey dem Notker bedeutet kevallen sich schicken, convenire, welches die
eigentliche Bedeutung dieses Wortes zu seyn scheinet. Das einfache fallen hatte
ehedem mit gefallen einerley Bedeutung, wie unter andern auch aus dem Worte
Mißfallen erhellet, und das Dän. falden und Schwed. falla hat selbige noch,
daher Ihre es auch zu dem Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - rechnet. Im Nieders. ist statt dessen auch liken, bey den alten
Franken licon und lichan, Engl. to like, ingleichen mönten, üblich.