Gäten
Gäten,
[
431-432] verb. reg. act. im Gartenhaue
und der Landwirthschaft, das Unkraut zwischen den guten Pflanzen ausreißen,
oder ausziehen. Einen Weinberg, Einen Garten gäten. In dem Felde gäten. Das
Korn gäten oder gäten lassen. Das Gäten vornehmen. Anm. Dieses Wort lautet bey
dem Willeram jetan, bey dem Winsbeck jeten, im Dithmars. jüden, im Schwed.
gäta, im Fries. wiöden, bey den Niedersachsen weiden, im Angels. weodian, im
Engl. to weed, in der Oberpfalz fretten. Die Abstammung ist noch unbekannt,
denn von Gasse, Nieders. Gatt, wie Frisch glaubt, kommt es wohl gewiß nicht
her. Vielleicht sind das Oberdeutsche gäten und Niedersächsische weiden nur
verschiedene Aussprachen eines und eben desselben Wortes, da es denn zu Weide
gehören würde. Die Niedersächsischen Hochdeutschen sprechen es gemeiniglich
jäten, die Meißner und Oberdeutschen aber deutlich gäten aus.
S. Geitz 1 und Geitzen 2.
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