Die Furche
Die Furche,
[
363-364] plur. die -n, die vermittelst
der Pflugschar gezogene Vertiefung in die Erde. 1) Eigentlich, so wohl die auf
dem Acker neben einander gezogenen Vertiefungen, welche eigentlich das Pflügen
ausmachen, als auch die Vertiefung zwischen zwey Ackerbeeten, welche auch eine
Gränzfurche, eine Wasserfurche, weil sie zugleich zur Ableitung des Wassers
dienet, im Brandenburg. Scheidfahre, im Schleswig. Scheidungsfurchen und grüne
Furchen, und im Oberdeutschen der Strang genannt wird. Furchen ziehen, machen.
Solcher Rath grünte auf allen Furchen im Felde wie Galle, Hos. 10, 4. 2)
Figürlich, längliche Vertiefungen, Striemen, Runzeln. Achtzig Jahre eines
glücklichen Lebens hatten nur schwache Furchen auf seiner heitern Stirn
gezogen, Wiel. Anm. Dieses Wort lautet schon bey dem Notker Furche, im
Angelsächs. Furh, im Engl. Furrow, im Holländ. Voore, im Schwed. For, Fora, im
Lat. Porca und Forus, im Dän. aber Furre. In den Nieders. Mundarten, die den
harten Hauchlaut gern vermeiden, lautet es Fahre, Fuhre, Fore. Es stammt von
fahren her, so fern es ehedem ziehen, pflügen bedeutete. Im Angels. ist fyrian
und im Lat. forare pflügen. Die von dem Pfluge aufgehäufte Erde neben dieser
Vertiefung heißt bey einigen gleichfalls die Furche, bey andern die Erdfurche,
im Meklenburg. ein Balken, im Brem. der Remel, im Oberd. der Furchenrain.