Das Füllen
Das Füllen,
[
349-350] des -s, plur. ut nom. sing.
die Jungen der Kamehle, Esel und Pferde. Dreyßig säugende Kamehle mit ihren
Füllen, zwanzig Eselinnen mit zehen Füllen., 1 Mos. 32, 15. Am häufigsten wird
dieses Wort ohne Beysatz von einem jungen Pferde gebraucht, bis es vier Jahr
alt ist. Ein säugendes Füllen.
S. auch Hengstfüllen und Stutfüllen. Ein Füllen der
übrigen jetzt genannten Thiere bestimmt zu bezeichnen, gebraucht man die
Zusammensetzungen Eselsfüllen, Kamehlfüllen. Anm. Dieses Wort lautet in den
gemeinen selbst Hoch- und Oberdeutschen Mundarten sehr häufig Fohlen, bey den
Schwäbischen Dichtern Vole, bey dem Ottfried Fulin, im Niedersächs. Vale, im
Engl. Filly und Foal, im Dän. Angels. und Schwed. Fole, bey dem Ulphilas Fula,
im Isländ. Fola, im Wallis. Ebewl, im mittlern Lat. Fola und Poledrus, im Lat.
Pullus, im Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - .
Wachter leitet es von fallen her, so fern es geboren werden bedeutet. Ihre aber
von dem Angels. filian, Schwed. följa, folgen. Ist es ehedem ein allgemeiner
Ausdruck gewesen, der überhaupt ein junges Thier bedeutet hat, so scheinet auch
das Lat. Filius zu dessen Verwandtschaft zu gehören. Im Oberschwäbischen ist
Föhl ein junges Weibsbild. Im Osnabrückischen wird ein Füllen auch Watte, und
in Franken Hankerlein genannt, so wie die Lateiner es von hinnire auch Hinnulus
nannten. [
349-350]