Fruchtbar
Fruchtbar,
[
325-326] -er, -ste, adj. et adv. 1)
Frucht bringend, in allen Bedeutungen des Hauptwortes. Fruchtbare Bäume, im
Gegensatze der unfruchtbaren. Ein fruchtbarer Boden, ein fruchtbares Erdreich.
Ingleichen, viele Frucht bringend. Einen Acker, ein Feld fruchtbar machen. Ein
fruchtbares Ehepaar, welches viele Kinder zeuget. Die Kaninchen, die Tauben
sind sehr fruchtbar, bringen oft und viele Jungen. Fruchtbares Holz, welches
Mastung abwirft, im Gegensatze des unfruchtbaren. Nach einer noch weitern Figur
wird dieses Wort auch von Vorstellungen, Begriffen u. s. f. gebraucht, wenn sie
zu vielen andern Vorstellungen und Begriffen Stoff und Gelegenheit geben. Ein
fruchtbarer Gedanke. Ein fruchtbarer Begriff. Eine fruchtbare Einbildungskraft,
welche viele Vorstellungen hervor bringet. 2) Die Fruchtbarkeit im
Pflanzenreiche befördernd. Ein fruchtbarer Regen. Fruchtbare Witterung. Ein
fruchtbares Jahr, in welchem wegen der fruchtbaren Witterung viele Früchte
wachsen. Fruchtbare Zeiten. Anm. Statt dieses Wortes kommt bey den ältern
Oberdeutschen Schriftstellern fruchtig, birig, berig, berhaft, trächtig u. s.
f. vor, welches letztere noch im Oberd. für fruchtbar gebraucht wird.
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327-328]