Frostig
Frostig,
[
325-326] -er, -ste, adj. et adv. 1. Was
Frost, d. i. Empfindung der Kälte erwecket, kalt. 1) Eigentlich, im gemeinen
Leben. Es ist frostiges Wetter. Der Anfang des Jahres war sehr frostig, kalt.
2) Figürlich. Ein frostiges äußerliches Bezeigen, ein gleichgültiges kaltes
Betragen. Er machte mir darüber ein sehr frostiges Compliment. Bey diesen
frostigen Leuten sind wir nichts nütze, Gell. bey diesen gleichgültigen Leuten
ohne Empfindungen, ohne Leidenschaften. Ingleichen in den schönen
Wissenschaften. Ein frostiger Scherz, im Gegensatze des lebhaften. Ein
frostiges Gemählde, welches keine warmen Empfindungen erreget, weil das Feuer
der Einbildungskraft bey dem Künstler erloschen ist. Ein frostiger Witz. 2.
Fähig, leicht Kälte zu empfinden. Ein frostiger Mensch, den leicht frieret, der
bey der geringsten Kälte empfindlich ist. Einen solchen Menschen pflegt man
auch wohl einen Fröstler, einen Fröstling, und in Nieders. einen Frostkötel zu
nennen. So auch die Frostigkeit.