Freventlich
Freventlich,
[
287-288] -er, -ste, adj. et adv. wie
frevelhaft, in den drey ersten Bedeutungen des Wortes Frevel. Freventlich
reden, handeln. Jemanden mit freventlichen Worten angreifen. Ein freventliches
Betragen.
Wer raubte freventlich die königlichen Schätze? Weiße.
Anm. Dieses Wort stammet nicht unmittelbar von Frevel,
sondern von dem noch in einigen Oberdeutschen Gegenden üblichen fräven,
fräffen, kühn, verwegen, her, wovon ehedem auch Frevenheit für Frevel üblich
war. Das t vor dem lich ist das t euphonicum, welches sich auch in ordentlich,
stehentlich, wissentlich u. a. m. befindet.
S. T. Der Burggraf von Linnz gebraucht es noch ohne t.
Sehest iemand tougen zuo dir gan So sprich vil lise wer get da
Vnd ouh niht frevenliche gar,
wo es laut, dreist zu bedeuten scheinet. Ingleichen in dem
1447 gedruckten Buche Belial: So seyen wir unser gwer freuenlich beraubt
worden, d. i. auf eine gewaltsame Art.
S. Frevel, Anm.