Fördern
Fördern,
[
243-244] verb. reg. act. förder oder
vörder, d. i. vorwärts, weiter, bringen. 1. Eigentlich, dem Orte nach. So
fördern die Bergleute die Erze oder Steine in den Gruben, wenn sie solche von
ihrem Orte fortschaffen.
S. Ausfördern, ingleichen Förderschacht. Fördert euch, gehet
fort.
Die wellen mich beide Fiurdern hin ze grabe, Heinr. von
Morunge.
2. Figürlich. 1) Der Zeit nach, beschleunigen. Von dem Herren
wird solches Mannes Gang gefördert, Ps. 37, 23. Dem Waisen fördern sie seine
Sache nicht, Jer. 5, 28.
Mir ward die Pause selbst zu lang, Drum förderte ich meinen
Gang, Michael.
Fördert euch, 2 Macc. 11, 37, säumet nicht. Die Mäurer
fördern sich, arbeiten emsig. Eine Arbeit fördern, bey den Handwerkern, sie
ohne Aufschub verfertiget; und nach einer noch weitern Figur, seine Runden
fördern, bey eben denselben, sie mit der Arbeit nicht aufhalten. Es fördert ihm
die Arbeit, im gemeinen Leben, sie geht ihm gut von Staaten. 2) Dem Nutzen, der
Vollkommenheit nach, für befördern. Eine Sache fördern, ihren Fortgang, ihr
Bestes besorgen. Sie schmücken sich unter einander selbst, daß sie ihre böse
Sache fordern, Ps. 36, 3. Ein gottlos Wesen fördert, den Menschen nicht,
Sprichw. 12, 3. Einen Gesellen fördern, bey den Handwerkern, ihm Arbeit geben
oder verschaffen. Das gemeine Beste fördern, im Oberd. für befördern. Ein
Bergwerk fördern, es in guten Stand setzen. Daher die Förderung,
S. Hernach besonders. Anm. Auch dieses Zeitwort lautet
bey dem Notker forderon, bey dem Ottfried gifordoron, in dem 1514 gedruckten
Deutschen Livius furdern, im Angels. fyrthrian, im Schwed. forda, im Dän.
fordre, und mit Auslassung des r, in einer Verordnung Kaiser Friedrichs von
1236, füdern, bey den Böhmischen Bergleuten fudrowati, und in den gemeinen
Deutschen Mundarten fördern. Es stammet von förder, dem Oberdeutschen
Comparative von fort, her, und muß um deßwillen fördern und nicht fordern
lauten.
S. Förder.