Flüssig
Flüssig,
[
233-234] -er, -ste, adj. et adv. von
der ersten Hauptbedeutung des Wortes Fluß. 1) Flüssige Körper, deren
Bestandtheile so schwach zusammen hängen, daß sie sich sehr leicht neben und
über einander bewegen. So wohl von solchen Körpern, welche gewöhnlich in diesem
Stande gefunden werden, da es denn ein allgemeiner Ausdruck ist, der eine große
Menge von Unterarten unter sich begreift. Luft, Feuer, Wasser, Wein, Milch,
Bier u. s. f. sind alles flüssige Körper. Als auch von festen Körpern, wenn sie
durch die Hitze in einen den eigentlich flüssigen Körpern ähnlichen Zustand
versetzt, d. i. geschmelzt werden. Flüssiges Wachs, Bley, Zinn u. s. f. welches
im Flusse, d. i. geschmolzen ist. Figürlich heißen die Buchstaben l, m, n, r in
der Sprachkunst flüssige Mitlauter, liquidae, weil sie so wohl vor, als nach
den meisten übrigen Mitlautern leicht auszusprechen sind. 2) Mit Flüssen, so
fern dadurch eine Krankheit bezeichnet wird, behaftet, zu Flüssen geneigt;
Nieders. fleetsk. Sehr flüssig seyn. So auch blutflüssig, bauchflüssig u. s. f.
Ingleichen solche Flüsse verursachend. Es ist sehr flüssiges Wetter, d. i.
feuchtes. Die Erbsen sind flüssig.