4. Der Flor
4. Der Flor,
[
217-218] des -es, plur. die Flöre, ein
von zarten Seide, Nesselgarn oder Wolle sehr leicht und dünne gewebter Zeug von
allerley Farben; ohne Plural, außer von mehrern Arten oder Quantitäten. Einem
den Flor von den Augen ziehen, figürlich ihm seine Vorurtheile benehmen, ihm
eine deutliche Erkenntniß von etwas verschaffen, ihn aus dem Stande der
Unwissenheit reißen. Besonders der schwarze Flor, der zum Zeichen einer tiefen
Trauer getragen wird.
Im Flor bekennt der Trauermann Dir (Hymen) sein gewaltig
Feuer, Raml.
Einzelne Stücke dieses Trauerflores leiden gleichfalls den
Plural. Bey den Sammetwebern wird das Haar des Sammetes der Flor, ingleichen
der Pohl genannt.
S. das letztere. Anm. Im Schwed. und Böhm. gleichfalls
Flor, im Dän. Floor. Ihre muthmaßet, daß es ab intextis floribus den Nahmen
habe.
S. auch Florettseide.