Fleischlich
Fleischlich,
[
199-200] -er, -ste, adj. et adv.
welches nur in den figürlichen Bedeutungen des Wortes Fleisch üblich ist. 1)
Dem Leibe nach, leiblich, körperlich. Hast du denn auch fleischliche Augen,
oder stehest du, wie ein Mensch stehet? Hiob 10, 4. Im Hochdeutschen nur noch
in der R. A. eine Person fleischlich erkennen, sich fleischlich mit ihr
vermischen, den Beyschlaf mit ihr vollziehen. Die fleischliche Vermischung, der
Beyschlaf. Ehedem sagte man auch fleischliche Brüder, für leibliche; im
mittlern Lat. carnales fratres. 2) Sinnlich, der verderbten Sinnlichkeit gemäß,
aus derselben herrührend, und selbige verrathend, in der Deutschen Bibel und
der biblischen Schreibart. Fleischlich gesinnet seyn, Röm. 8, 5, 6, 7.
Fleischliche Lüste, 1 Petr. 2, 11. Mit Fleischlichen (fleischlichen Menschen)
reden, 1 Cor. 3, 1. Und so in andern Stellen mehr. Fleischliche Gedanken,
Anfechtungen u. s. f. Anm. Bey dem Notker fleisclih, im Angels. flaesclic, im
mittlern Lat. carnalis. [
201-202]