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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Firnewein | | Der Firnißbaum

Der Firniß

Der Firniß, [165-166] des -sses, plur. von mehrern Arten oder Quantitäten, die -sse. 1. Eigentlich, eine dicke, flüssige, öhlige oder harzige Materie, theils Farben damit aufzutragen, theils aber auch gewissen Körpern damit einen Glanz zu geben. Der Mahlerfirniß, oder Öhlfirniß, womit die Mahler ihre Farben auftragen, wird aus Leinöhl oder Nußöhl gesotten und oft nur schlechthin Öhl genannt. Lackfirniß, Terpentinfirniß, u. s. w. S. diese Wörter. 2. In engerer Bedeutung. 1) Trockner Firniß, das Gummi, welches aus dem Wachholderholz schwitzet. 2) In dem Bernsteinhandel wird eine Art Bernstein, welche aus größern Stücken als der Sandstein und Schlug bestehet, Firniß genannt. Beyde Harze führen diesen Nahmen vermuthlich wegen des Gebrauches, den man davon macht. Anm. Firniß, im Oberd. Firneiß, Dän. Fernis, Franz. Vernis, im mittlern Lat. Fernisium, Böhm. Fermez, ist aus dem Latein. Vernix, daher es auch im Deutschen von einigen Verniß geschrieben wird.
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