2. Der Fimmel
2. Der Fimmel,
[
153-154] des -s, plur. ut nom. sing. 1)
Im Bergbaue, ein starker eiserner Keil, welcher zwischen die Klüfte des
Gesteines getrieben wird, dasselbe damit zu gewinnen. Kleinere Keile werden
Federn genannt. 2) In einigen Oberdeutschen Gegenden, ein starker Hammer,
dergleichen derjenige ist mit welchem die Pfähle in den Weinbergen
eingeschlagen werden. Anm. Die Böhmischen Bergleute haben ihr Fimol in der
Bedeutung eines Keiles von dem Deutschen entlehnet. Im Franz. war Famel ehedem
das Eisen an einem Pfeile oder Wurfspieße, welches Carpentier nicht von
Flammea, eine Lanze, abgeleitet haben würde, wenn ihm unser Deutsches Wort
bekannt gewesen wäre. Fimmel stammet, wenigstens in der ersten Bedeutung, mit
Finne, pinna, oder findere, spalten, aus Einer Quelle her; denn die
Verwechslung des m und n ist häufig. So ist z. B. im Hannöv. Femel ein dünnes,
leichtes, bewegliches Kleid, welches man im Oberdeutschen ein Fähnle, und im
Hochdeutschen ein Fähnchen nennet.
S. Fahne. Femelen ist im Hannöv. wanken, hin und her
beweget werden. Die Sylbe -el bezeichnet hier ein Werkzeug.