1. Der Filz
1. Der Filz,
[
151-152] des -es, plur. die -e, in den
gemeinen Mundarten, 1) ein derber Verweis. Einen Filz bekommen. Jemanden einen
derben Filz geben. In welchem Verstande dieses Wort in einigen Gegenden auch
Filzer lautet. 2) Zank, Streit; eine noch in einigen Oberdeutschen Gegenden, z.
B. in Baiern, übliche Bedeutung. Anm. Wachter, Frisch und Ihre leiten dieses
Wort von fillen, schlagen, her; allein da die Figur ein wenig hart und
ungewöhnlich seyn würde, so siehet man es wohl besser als ein eigenes ganz
verschiedenes Wort an. Im Schwed. ist Filt gleichfalls Zank, Streit, und im
Angels. und Engl. ist durch Versetzung des l flitan und to flite zanken. Schon
bey dem Kero ist Flyz nicht nur Zank, sondern auch Eifer, und flizzan, zanken,
und Notker braucht Widerfliez, Widersacher, von dem Teufel. Im Ital. ist Filza
und im mittlern Lat. Filca, Filcia, eine schriftliche Verordnung, ein
schriftlicher Befehl, weil sie, wie man glaubt mit einem Faden, filo, verbunden
waren; daher in den Mantuanischen Statuten auch ein Bündel Acten, ein Heft,
Filcia genannt wird.