Feyerlich
Feyerlich,
[
139-140] -er, -ste, adj. et adv. der
Feyer eines merkwürdigen Tages gemäß, ähnlich, und selbige an den Tag legend.
Einen Tag sehr feyerlich begehen. Figürlich, 1) in Ansehung der Ruhe, der
Stille. Eine feyerliche Stille. Feyerlich zittert im stummen Gehölz ein
heiliges Schrecken, Zach. 2) In Ansehung des Schmuckes, des Putzes, feyerlich
geschmückt. Im feyerlichen Putze. Schön, schön ist die ganze Gegend in des
Herbstes feyerlichstem Schmucke, Geßn. 3) In Ansehung der Umstände, mit
außerwesentlichen Umständen begleitet, welche geschickt sind, eine wichtige
Sache im Andenken zu erhalten. Eine feyerliche Handlung. Der Friede wurde sehr
feyerlich bekannt gemacht. Ein feyerlicher Vergleich. ich habe es mir feyerlich
ausbedungen, mit den nachdrücklichsten Worten. Ein feyerliches Versprechen. Er
that die feyerlichsten Wünsche für ihre Glückseligkeit. Zuweilen auch im
nachtheiligen Verstande. Er gab sich alle Mühe in der feyerlichen Kälte einer
Standesperson davon zu sprechen, Less. Die feyerliche Schöne, die so mit ihrer
Tugend rauscht, Wiel. Eine feyerliche Schreibart, die mit unnöthigem Gepränge
überladen ist. 4) In Ansehung der Wichtigkeit, wichtig. Wofern es möglich wäre,
daß in dieser feyerlichen Minute Unwahrheit die Lippen eines Sterbenden
entheiligen sollte.