Das Fest
Das Fest,
[
119-120] des -es, plur. die -e, eine
Zeit von einem oder mehrern Tagen, da man von der gewöhnlichen Arbeit ruhet,
und welche man mit gottesdienstlichen Übungen, oder mit Lustbarkeiten
zubringet. 1) Mit gottesdienstlichen Übungen, in welchem Verstande diejenigen
Tage außer den gewöhnlichen Sonntagen Feste genannt werden, welche dem Andenken
besonderer göttlicher Wohlthaten gewidmet sind. Die drey hohen Feste,
Weihnachten, Ostern, Pfingsten. Ein jährliches Fest, welches alle Jahre
gefeyert wird. Unbewegliche Feste, welche beständig auf einen und eben
denselben Tag des Jahres fallen, zum Unterschiede von den beweglichen. Ein Fest
feyern, begehen.
S. Festtag. 2) Mit Lustbarkeiten. Ein Geburtsfest, Nah-
mensfest, Siegesfest, Hochzeitfest, Freudenfest u. s. f. Ein großes Fest
anstellen. Weil unter dergleichen Lustbarkeiten Essen und Trinken gemeiniglich
die vornehmste ist, so wird auch wohl ein jeder Schmaus ein Fest genannt,
welche Bedeutung auch das mittlere Lat. Festum und das Franz. Festin haben. Ein
Fest mit jemanden haben, oder sein Fest mit ihm haben, sich mit ihm eine Lust
machen, ihn aufziehen, mit ihm scherzen. Anm. Fest, Engl. Feast, ist aus dem
Latein. Festum, Festus dies entlehnet. Vorher war statt dessen Dult üblich;
S. dieses Wort, ingleichen Hochzeit.
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