Ferner
Ferner,
[
113-114] ein Wort, welches der
Comparativ von fern ist, und so wohl in Gestalt eines Bey- und Nebenwortes, als
auch eines Bindewortes gebraucht wird. 1) Eines Bey- und Nebenwor- tes, die
Fortsetzung oder Fortdauer eines Zustandes und einer Handlung anzudeuten, für
weiter. Die ferneren Berathschlagungen. Allen fernern Fragen auszuweichen
suchen. Ich empfehle mich ihrer fernern Freundschaft. Ingleichen als ein
Nebenwort. Leben sie ferner glücklich, in Zukunft, so wie bisher. Er war, hieß
es in diesem Briefe ferner, sein vertrauter Freund. Komm mir ferner nicht in
mein Haus. Ich werde dich nicht ferner sehen, nicht mehr. Daran ist nicht
ferner zu gedenken. Was willst du ferner von mir? Ich kann ohne ihn nicht
ferner leben. Schiebe es nicht ferner auf. Nach der Ermordung der Vornehmsten
wurde ferner keines Menschen geschonet. Dahin gehöret auch das so bekannte, und
so ferner, abgekürzt u. s. f. 2) Eines fortsetzenden Bindewortes, wo es
entweder zu Anfange einer Rede stehet, oder auch nach einigen Worten folget.
Ferner ist zu wissen, daß u. s. f. Ferner, sage ich u. s. f. Es folgt ferner
daraus. Ich habe ferner beschlossen, daß u. s. f. Anm. Statt dieses Neben- und
Bindewortes ist im Nieders. vorder, vurder, vortmeer, und im Oberd. auch füro
üblich. Einige Oberdeutsche hängen demselben oft ein unnöthiges s an, ferners.
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