Feil
Feil,
[
81-82] adj. et adv. zum Verkaufe
bestimmt, was zu verkaufen ist. Korn, Obst, Vieh u. s. f. feil haben, es zu
verkaufen haben. Etwas feil biethen, es zum Verkaufe ausbiethen, andern
anbiethen; im Oberd. es ausfeilen. Sein Haus, seinen Garten feil biethen. Daher
die Feilbiethung, plur. inus. Das Haus ist mir nicht feil, wird von mir nicht
verkauft. Das Landgut ist ihm nicht um vieles Geld, oder für vieles Geld feil.
Für fünf Thaler ist mir das Buch feil, wenn ich so viel dafür bekomme, so
verkaufe ich es. Ihm ist alles feil. In der Sprache des täglichen Umganges ist
dieses Wort nur in der adverbischen Gestalt üblich. Allein in der edlern
Schreibart gebraucht man es auch als ein Beywort. Eine feile Seele, ein
niedriges Gemüth, welches sich durch die Hoffnung des Gewinstes zu allem
bewegen lässet; wo auch der Comparat. feiler und der Superl. feileste oder
feilste Statt finden. Im Oberdeutschen hingegen bedeutet es überhaupt zum
Handel und Wandel gehörig. Daß feiler Kaufhandel und Wandel wieder hergestellet
werde, Bluntschli, d. i. freyer.
S. auch Wohlfeil. Anm. Dieses Wort lautet in dem alten
Fragmente auf Carln den Großen veile, im Schwäb. vail, im Nieders. vele, im
Dän. fal, im Schwed. fal, und im Isländ. falur. Wachter vermuthet, daß es
entweder mit dem Latein. venalis, oder auch mit dem Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - ich verkaufe, verwandt sey. Siehe 1
Feilen.