2. Die Fehm
2. Die Fehm,
[
77-78] plur. inus. ein gleichfalls
nur im Ober- und Niedersachsen übliches Wort, die Frucht der Eich- und
Buchbäume zu bezeichnen, so fern sie zur Mästung der Schweine dienet, die Mast,
und das Recht, die Nutzung von dieser Mast zu ziehen. Die Schweine in die Fehm
treiben,
S. Einfehmen. Sie aus der Fehm nehmen. S. Ausfehmen.
Anm. Auch dieses Wort scheint von dem Zeitworte fahen herzukommen, welches
ehedem auch umfassen, einfangen, einstellen, bedeutete, so wie das Schwed.
famna, weil die Wälder zum Behuf dieser Nutzung eingeschlossen oder befriediget
zu werden pflegen, oder auch weil man die Schweine alsdann in die Wälder
einzuschließen pflegt. Fehm würde alsdann zunächst einen umschlossenen Wald,
einen Bannforst bedeuten. Frisch hat den wunderlichen Einfall, dieses Wort sey
eine Anspielung auf das vorige Fehmgericht, weil man den Schweinen nach der
Mast den Prozeß zu machen und sie zur Fehmstätte zu führen pflege.